Sanfte und achtsame Berührungen fördern die Gesundheit, lindern Schmerzen und steigern das Wohlbefinden. Was Linda Tellington-Jones vor vielen Jahren intuitiv begann und bis heute weiterentwickelt ist nun seit vier Jahrzehnten Methode.
Die TTouches sind eines von vier Grundelementen der Tellington TTouch® Methode, welche von der weltweit anerkannten Tierexpertin Linda Tellington-Jones entwickelt wurde. Dank Lindas Schwester Robyn Hood wurden die einzelnen TTouches systematisch erfasst und zu einer Methode zusammengefasst. Sie werden von vielen Lehrern auf allen fünf Kontinenten für alle Lebewesen angewendet.
Zunächst für Pferde entwickelt, werden TTouches heute erfolgreich bei Haustieren, Nutztieren, Reptilien, Vögeln, Wild-und Zootierarten eingesetzt. Seit mehr als 20 Jahren auch sehr wirkungsvoll am Menschen.
Der TTouch ist eine Kombination aus gezielten hebenden, kreisenden und streichenden Bewegungen der Finger und Hände über den ganzen Körpers, sei es Mensch oder Tier, die sich wohltuend auf den gesamten Organismus auswirken.
Die ungewöhnlichen Berührungen sind meist sehr leicht, da auf die Zellen der Haut und Unterhaut eingewirkt werden soll, um damit direkt die Zellfunktion anzuregen. Sie sind eine Art Kommunikation zwischen den Zellen und aktivieren das parasympathische Nervensystem, reduzieren Stress und Schmerzen, lösen Verspannungen und Ängste, stärken das Immunsystem, regen den Zellstoffwechsel an und unterstützen die Selbstheilungskräfte des Körpers.
Die für den TTouch genutzten Eineinviertel-Kreise bringen Blutdruck, Herz-und Atemfrequenz messbar in Balance und harmonisieren die Gehirnwellen während einer TTouch-Behandlung, wie Versuche der Expertin für Biofeedback und Gehirnstromanalysen Anna Wise und des britischen Forschers Maxwell Cade mittels des von ihm entwickelten „Mind Mirror“ (eine Form des EEG) bestätigt haben. Während einer TTouch-Behandlung lässt sich das Gehirn also nachweislich in den sogenannten „Awakened Mind“ versetzen, einen idealen Bewusstseinszustand, bei dem alle vier Gehirnwellenfrequenzen (Alpha, Beta, Theta und Delta) in beiden Gehirnhälften gleichmäßig aktiviert werden und somit das Gehirn zu Höchstleistungen befähigen. So fließen die Informationen frei zwischen allen Bewußtseinsebenen, es entsteht innere Klarheit, das Konzentrationsvermögen wird gesteigert, man wird schneller, flexibler und origineller, tiefe Einsichten und „Aha-Erlebnisse“ sind möglich.
Die mehr als 30 verschiedenen speziellen Handhaltungen und Bewegungen, die ständig weiter entwickelt werden, sind in ihren Grundzügen leicht zu erlernen und auszuführen. Das doppelte T in TTouch steht für das englische Wort „Trust“ , das „Vertrauen“ bedeutet und Touch bedeutet "Berührung".
Alle TTouch-Namen haben einen Tierbezug. Einige erhielten ihre Namen von dem Tier, an dem sie zuerst entwickelt wurden, andere benennen sich nach der Tierart, deren Eigenschaften sie widerspiegeln.
Die Vorgehensweise in der Tellington TTouch® Methode für Hunde ist von der gleichen Achtsamkeit und dem gleichen Respekt geprägt wie in der Tellington-Arbeit mit Pferden. Hunde sind im Gegensatz zu Pferden nicht ausschließlich Fluchttiere, sondern können auch angreifen, wenn sie sich bedroht fühlen.
Um diese instinktiven Reaktionen zu überwinden, bedarf es einer Vertrauensbildung, die auch auf dem Verstehen von Hundeverhalten, dem Wissen um seine Bedürfnisse oder Nöte, z.B. im Kontakt mit anderen Hunden, beruht.
Tellington TTouch ist mehr als eine Trainingsmethode, es verbessert ohne Druck, Angst oder Schmerzzufügung die Bindung zwischen Mensch und Hund und schafft im neuropsychologischen Bereich (Vegetatives Nervensystem und Gehirnaktivität) die Voraussetzungen für Gelassenheit, gutes Lernen und konstruktive Mitarbeit.
Das Tellington-Führtraining verbessert die Körperwahrnehmung und die Koordination, schult die Funktionalität und verhilft zu bewussterem Bodenkontakt. Das Führen über Bodengeräte spricht den Gleichgewichtssinn und die Tiefensensibilität, die Raumwahrnehmung, an. Der Mensch lernt in der Bodenarbeit, klar und souverän zu führen, mit feinen Signalen, die den Hund nicht aus seinem körperlichen Gleichgewicht bringen.
Alle Übungseinheiten werden individuell an das mentale und körperliche Leistungsvermögen des Hundes und seines Menschen angepasst.
Die Tellington TTouch Methode lässt sich bei Hunden jeden Alters und jeden Ausbildungsstandes anwenden, sie unterstützt und begleitet Sport- und Diensthunde ebenso wie Familienhunde von der Welpenzeit bis ins hohe Alter.
Bei einem Welpen lässt sich mit Hilfe der Methode der Grundstein für ein harmonisches, vertrauensvolles Zusammenleben legen; einen alten Hund mit TTouch zu begleiten, ist ein ganz besonderes und tiefberührendes Erlebnis.
Tellington TTouch vertieft die Beziehung und hilft bei Leinenziehen, Leinenaggressivität, Angstverhalten aus unterschiedlichen Gründen, bei exzessivem Bellen und Zerstören, bei allgemeiner Aggressivität, bei Verletzungsfolgen, Bewegungseinschränkungen und Schmerzzuständen. Mit Tellington TTouch lässt sich die Behandlung eines Tierarztes unterstützen – sie ersetzt aber nicht den Gang zum Tierarzt.
Der Schwerpunkt der Tellington-Methode mit Hunden liegt auf einer Verbesserung der körperlichen, mentalen und emotionalen Balance. Die Hauptelemente sind neben der Körperarbeit und dem Führtraining über Bodengeräte das Equipment (z.B. Tellington-Körperband) und die Visualisierung, also die mentale Vorstellung dessen, wie wir uns unseren Hund wünschen.